Der Begriff Anästhesie hat seine Herkunft aus dem griechischen Wort aisthesis (Wahrnehmung, Empfindung) und ist in der Medizin ein Zustand der Empfindungslosigkeit, welche zum Zweck hat, eine operative Massnahme durchführen zu können.
Je nach Art des operativen Eingriffs, wird eines der unten genannten Anästhesieverfahren angewendet.
Bei der so genannten „Vollnarkose“ wird der Patient mit Schlaf- und Schmerzmitteln in einen empfindungsfreien, schlafähnlichen Zustand versetzt. Die Atmung wird durch verschiedene Massnahmen unterstützt und sichergestellt.
Die Medikamente werden dabei computergesteuert über spezielle Pumpen in die Venen des Patienten geleitet. Die Dauer der Anästhesie wird durch die Operationszeit bestimmt. Nach Beendigung der Operation stoppen wir die Medikamentengabe, danach werden Sie nach 5-10 Minuten wieder wach sein.
Bei gewissen Operationen, vor allem an der unteren Körperhälfte, gibt es alternativ zur Vollnarkose die Möglichkeit eine Regionalanästhesie anzuwenden.
Bei dieser Anästhesieform werden nur bestimmte Körperregionen betäubt, indem Medikamente, welche die Nervenleitung vorübergehend blockieren, in die Nähe von Nerven gespritzt werden. Damit werden sowohl die Schmerzübertragung ins Gehirn als auch die Befehle vom Hirn zur Muskulatur unterbrochen.
Bei der Regionalanästhesie können wir unterschiedliche Verfahren einsetzen. Die häufigsten Verfahren sind nachstehend kurz beschrieben.
Ein spezielle Nadel wird direkt in die Nähe der Nerven im Lendenbereich geführt. Die Anästhesie entwickelt sich sehr rasch, der Eingriff ist nicht schmerzhaft. Das Verfahren eignet sich für die meisten Operationen unterhalb des Bauchnabels.
Für Operationen im Schulter- und Armbereich wird dieses Anästhesie-Verfahren angewendet.
Nach Desinfektion und Setzen einer Lokalanästhesie wird das Nervengeflecht aufgesucht. Danach wird das Medikament mit einer Einmalgabe appliziert und der Arm für 12-24 Stunden betäubt.
Dies ist unser einfachstes Anästhesieverfahren und wird im Bereich der Hand- und Fussoperationen angewendet.
Nach Einlage einer Kanüle am zu operierenden Bein oder Arm wird mit einem Gummiband das Blut aus der Extremität gedrängt. Danach wird über die Kanüle das Medikament gespritzt, welches sich im Operationsgebiet verteilt und so die Betäubung herbeiführt. Das Verfahren eignet sich für Kleineingriffe bis 30 Minuten Operationszeit.